Bischofsvisitation im Dekanat Sitzendorf

Achtung: dieser Eintrag ist nicht mehr aktuell!

Ein Bildbericht von Manfred Kuzel

 

Die kommenden Monate bis einschließlich 6. September 2013 stehen in den Pfarren des Dekanates Sitzendorf ganz im Zeichen einer Visitation durch den zuständigen Weihbischof. Ich werde mich bemühen, diese Visitation möglichst lückenlos in Wort und Bild zu dokumentieren.

Zunächst einige Bemerkungen, die dem besseren Verständnis dessen dienen sollen, was da in den nächsten Monaten passiert:

Visitation heißt in der Kirchenverfassung der „Besuch eines Oberen mit Aufsichtsbefugnis zum Zweck der Bestandsaufnahme und Normenkontrolle“. Dabei unterscheidet man zwischen außerordentlichen und ordentlichen oder permanenten Visitationen. Bei der außerordentlichen Visitation entsendet der Papst einen apostolischen Visitator um Vorfälle zu untersuchen, die sich gegen die kirchliche Ordnung richten könnten. Dies ist zuletzt im Priesterseminar in St. Pölten und im Stift Geras der Fall gewesen.

Wir erleben derzeit eine ordentliche Visitation, die den Zweck verfolgt, den persönlichen Kontakt zwischen dem Bischofsvikar und den im Dekanat tätigen Priestern, Diakonen, Pfarrgemeinderäten sowie der Bevölkerung ganz allgemein herzustellen und/oder zu intensivieren. Da mit 1. September 2012 die Leitung des Vikariates „Unter dem Manhartsberg“, dem auch das Dekanat Sitzendorf angehört, einen neuen Leiter bekommen hat, gibt ihm diese Visitation die Gelegenheit, sich einen Überblick über seinen Bereich zu verschaffen und uns die Möglichkeit, unseren „Oberhirten“ persönlich kennenzulernen. Die letzte Visitation erfolgte in unserem Dekanat übrigens vor 20 Jahren durch den späteren Bischof von St. Pölten, Dr. Kurt Krenn, der damals Wiener Weihbischof war.

Wer ist nun dieser „Oberhirte“? Weihbischof Dipl.-Ing. Mag. Stephan Turnovszky wurde am 21. Juni 1964 in Luzern geboren, wuchs in Wien auf und studierte nach der Matura zunächst Chemie an der Technischen Universität Wien. Als Diplomingenieur war er auch mehrere Jahre als Chemiker beruflich tätig, ehe er 1992 ins Wiener Priesterseminar eintrat. Von da an folgte eine steile Karriere:

- 29. Juni 1998 Priesterweihe im Stephansdom
- Kaplan in Wien
- Pfarrer in Großmugl und Herzogbiribaum
- 1. September 2005 Pfarrer in Baden-Leesdorf
- 6. März 2008 Ernennung zum Titularbischof von Ancusa und Weihbischof für die Erzdiözese Wien. Damit ist er Nachfolger von Bischof Helmut Krätzl.
- 12. Mai 2008 Bischofsweihe durch Christoph Kardinal Schönborn. Sein bischöflicher Wahlspruch lautet „Sitivit in te anima mea“ („Meine Seele dürstet nach dir“) aus dem Buch der Psalmen.
- 1. September 2012 Bischofsvikar im Vikariat Unter dem Manhartsberg und damit Nachfolger von Prälat Dr. Matthias Roch

Bischof Stephan
Bischof Stephan

Bischofswappen
Bischofswappen

Die Visitationseröffnung fand am 27. September 2012 mit einer feierlichen Hl. Messe in der Pfarrkirche Ravelsbach und anschließender Agape im Pfarrzentrum statt. Die Kirche war überaus gut besucht, hatten sich doch neben vielen Pfarrgemeinderäten aus allen Pfarren des Dekanates auch zahlreiche „Schäfchen“ eingefunden, die ihren neuen „Oberhirten“ persönlich kennenlernen wollten. Bischof Stephan zelebrierte die Heilige Messe und wurde dabei von den Priestern des Dekanates als Konzelebranten unterstützt.

Bischof Stephan mit dem "Hausherrn" Dechant Pater Christian Blauensteiner
Bischof Stephan mit dem "Hausherrn" Dechant Pater Christian Blauensteiner

In seiner Predigt hob er drei wesentliche Aspekte für ein gutes Funktionieren in den Pfarrgemeinden hervor: Den Dialog mit Gott durch das Gebet, die Versöhntheit innerhalb der Pfarrgemeinde und die Unterstützung für die Notleidenden. Außerdem ging er auch auf die geplante Neuorganisation im Bereich der Diözese Wien ein, bei der es zur Neustrukturierung der Pfarren kommen wird. Angst davor sei unbegründet, denn erstens wird die Umsetzung nicht von heute auf morgen erfolgen und die Zukunft bringe nun einmal Änderungen mit sich und zweitens werde man im Dialog mit den Pfarrgemeinden sehr genau zuhören.

Im Anschluß an den Gottesdienst konnte man bei einer Agape im Pfarrzentrum einen „Bischof zum Anfassen“ erleben, mit dem man sich ganz ungezwungen über alle möglichen Themen unterhalten konnte. Dementsprechend gut war die Stimmung und der Abend fand einen angenehmen Ausklang.

Gute Stimmung bei der abschließenden Agape
Gute Stimmung bei der abschließenden Agape

 

(Alle Informationen über Bischof Stephan findet man auch unter http://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_Turnovszky)

 

(Wird fortgesetzt)

16.10.2012