Kelten lebten am Sandberg

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06.09.2003

Ausgrabungen live und aktuelle Funde beim Tag der offenen Tür

VON ANDREA HÖRMANN ROSELDORF (ah).

Nachdem die Ergebnisse der vorjährigen Grabungen am Sandberg so großartig waren, wurden sie heuer fortgesetzt. Bei einem Tag der offenen Tür konnte man die Archäologen bei ihrer Arbeit beobachten, die aktuellen Funde besichtigten. Man fand am Sandberg zahlreiche Knochen und ebenso viele Eisenobjekte. Zudem wurden rituell zerstörte Überreste von Waffen jeglicher Art, verschiedene Werkzeuge, landwirtschaftliche Geräte und Menschen- sowie Tierknochen gefunden.

Mehr als 2500 Jahre alt

Die Funde stammen aus der Latenezeit (500-400 v. Chr.) und reichen bis in die Römerzeit. 13 Studenten verschiedener archäologischer Fachrichtungen aus Wien und Graz arbeiteten unter der wissenschaftlichen Projektleiterin Dr. Veronika Holzer an der Durchführung der Grabungen. Die dazu nötigen Geldmittel wurden von den Gemeinden Sitzendorf und Zellerndorf, dem Forum Platt, dem Naturhistorischen, dem Kunsthistorischen Museum und dem Verein der Freunde des NHM Wien zur Verfügung gestellt. Ök.-Rat Josef Pfeifer, Obmann des Forum Platt meinte beim Tag der offenen Tür stolz: "Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es sich um die größte Keltenfreilandsiedlung Mitteleuropas handelt. Auf diesem Fürstensitz am Sandberg hat es auch einmal eine Münzpräge- und Fälscherwerkstätte gegeben. Wir planen, in Platt ein Informationszentrum mit Museum zu errichten, um Besuchern das vorhandene Wissen über die Siedlung weitergeben zu können. Man wird das Leben der damaligen Menschen eventuell auch virtuell, also per Computer, nachvollziehen können."

(NÖ-Anzeiger Hollabrunn, Nr. 36 - 03.09.03)