Schmidatal-Sonett

Elisabeth Schöffl-Pöll

Im Schmidatal bin ich im Krieg geboren
In einem Bauernhaus mit einem Bauerngarten,
verbracht’ im Schmidatal die Nachkriegsjahr’, die harten.
Im Schmidatal hab ich sodann mein Herz verloren.

Ein Schmidataler hat zur Frau mich auserkoren,
im wilden Walzertanz die Sinne mir geraubt.
Und bald, mit stolzem hoch erhob’nem Haupt,
schritten als Ehepaar wir aus den Kirchentoren.

Im Schmidatal, da wurden Kinder mir geschenkt
und Enkelkinderarme um den Hals gehängt:
Im Schmidatal hat Gott das Schicksal mir gelenkt.

Im Schmidatal liegt unsre alte Mühle.
Vom Zehentkeller strömt des Wassermannes Kühle –
Und der Kulturverein heißt demnach "...Heiße Stühle".
 
10. 05. 2005