Der Blickbergweg W 10
ein Bildbericht von Manfred Kuzel
Der Blickbergweg W 10 ist zwar mit knapp über 2 Kilometern Länge der kürzeste unserer 3 Rundwanderwege, aber man muß schon über etwas Kondition verfügen, wenn man ihn gehen möchte, weil man auf diese kurze Distanz immerhin über 60 Höhenmeter zu überwinden hat. Dementsprechend steil geht's zuerst hinauf und dann wieder herunter und das zum größten Teil auf Feldwegen.
Wir beginnen unsere Wanderung auf dem Hauptplatz und verlassen ihn in östlicher Richtung. Neben dem "Haus Hess" führt ein schmales Gässchen steil bergauf durch das wir zur Gemeindestraße "Am Berg" gelangen.
Neben dem ehemaligen Haus Hess beginnt der Weg nach oben
Dort halten wir uns für wenige Meter links, um dann rechts zum Wasser-Hochbehälter weiterzugehen.
Der Wasser-Hochbehälter
Unmittelbar vor dem Hochbehälter zweigt links ein Weg von der Gemeindestraße ab, der sich bald als Hohlweg entpuppt. Und der hat's in sich! Kein Meter ebener Wegverlauf, der Gelegenheit zum Verschnaufen bietet. Es geht stetig relativ steil bergan.
Durch diese hohle Gasse muß er kommen ... und da ist er auch schon.
Wenn wir dieses Wegstück geschafft haben, werden wir aber reichlich belohnt. Wir stehen auf dem Blickberg, der - nomen est omen - dem Blick Gelegenheit gibt, das gesamte Schmidatal bis hinüber zum Manhartsberg, der Grenze zum Waldviertel, zu erfassen. Direkt unter uns sehen wir die Kirche von Sitzendorf, in deren unmittelbarer Nähe wir unseren Aufstieg begonnen haben.
Sitzendorf vom Blickberg aus
Im Nordwesten liegt der Galgenberg vor uns und wir sehen den Aussichtspunkt des Donaugrundweges W 9
Der Galgenberg vom Blickberg aus
Das mächtige eiserne Blickbergkreuz wurde 1969 anläßlich eines 60-jährigen Priesterjubiläums errichtet und ist weithin sichtbar.
Das Blickbergkreuz
Aber auch die Natur hat hier oben einiges zu bieten. Wir finden herbstliche Rosensträucher mit unzähligen Hagebutten und auch die Weingärten mit ihrem gefärbten Laub bieten in der tief stehenden Herbstsonne mit ihren langen Schatten zahlreiche Fotomotive.
Rosenstrauch mit Hagebutten
Herbstlicher Weingarten Riede "Auf dem Blick"
Und noch ein herbstlicher Strauch
Bergab geht's dann wesentlich flotter und auf dem gut beschilderten Wanderweg erreichen wir über die Riede "Hinter der Kirche" bald wieder die Gemeindestraße "Am Berg". Unterwegs haben wir noch einen schönen Ausblick zum Mühlberg hinüber, hinter dem die Mühlkellergasse liegt, durch die der Wanderer marschiert, wenn er den Donaugrundweg für seine Wanderung gewählt hat.
Blick von der Riede "Hinter der Kirche" zum Mühlberg
Nachdem wir die Gemeindestraße "Am Berg" erreicht haben, halten wir uns rechts und kommen bald zum Kirchenpark. Dort kommt es zu einem nicht eingeplanten Aufenthalt, der aber bei uns keine Seltenheit darstellt. Wenn nämlich ein freundlicher Winzer die Frage stellt "trink ma amal?", dann ist das eigentlich eher als Aufforderung zu interpretieren und es würde fast als Unhöflichkeit aufgefasst, würde man ablehnen. Und da man ja ohnehin der Stärkung bedarf, so nimmt man dankend an, verkostet eine Weinsorte, die kaum mehr angebaut wird und plaudert über dies und das, ehe man die letzten Meter zum Ausgangspunkt der Wanderung auf dem Hauptplatz zurücklegt.