Kreisgrabenanlagen

kreisgraben2a[131554].jpg

Die Kreisgrabenanlagen in Pranhartsberg

Im Gemeindegebiet von Pranhartsberg sind 2 Kreisgrabenanlagen aus mittelneolithischer Zeit (ca. 4.700 - 4.500 v. Chr.) nachweisbar. Die Anlage 1 besteht aus 2 durchgehenden Gräben mit 54 und 80 m Durchmesser, die Anlage 2 ist etwas größer und weist 82 und 105 m maximalen Grabendurchmesser auf. Die Kreisgrabenanlagen, welche sich in Bayern, Böhmen, Mähren, Sachsen, der Slowakei und Österreich nachweisen lassen, stellen die ältesten monumentalen Bauwerke Europas dar, über deren Funktion die Wissenschaft noch diskutiert *). Je nach Witterung und Vegetation wird die Lage dieser Bauwerke durch unterschiedliche Verfärbung der Vegatation und/oder des Bodens sichtbar.

 Ausgrabung 1

In unmittelbarer Nähe der beiden Kreisgrabenanlagen konnten durch Funde und Vermessungen aus der Luft die Lagen ehemaliger Besiedlungen bestimmt werden. Auf obiger Luftaufnahme ist die Lage der ehemaligen Besiedelungen durch dunkle Flecken in der Nähe der Kreisgrabenanlagen erkennbar. Funde, die dort gesichert wurden, datieren in die Jungsteinzeit (5.500 - 2.200 v. Chr.). Weitere Funde im Bereich der heutigen KG Pranhartsberg stammen aus der Bronzezeit (2.200 - 800 v. Chr.) sowie aus der Hallstatt- bzw. älteren Eisenzeit (800 - 400 v. Chr.) und beweisen, daß dieses Gebiet seit der Jungsteinzeit besiedelt war.

                                                    Ausgrabung 2

*) Nach einem Beitrag in der Sendung "Niederösterreich heute" des ORF (Österr. Rundfunk-Fernsehen) am 15.6.2009 ist sich die Wissenschaft mittlerweile ziemlich sicher, daß es sich bei den Kreisgrabenanlagen um sogenannte "Kalenderbauten" gehandelt hat.