KG Roseldorf

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  • Fläche: 1084,19 ha
  • Einwohner HWS: 290 
  • Einwohner NWS: 62

Zwischen Hollabrunn und Eggenburg liegt ein Ort mit dem romantischen Namen »Roseldorf«. Früher war es die B303, die durch das Dorf führte, heute heißt diese Straße B2. Und wer sich auf dieser lediglich mit dem Auto durchbewegt, dem bleiben viele interessante Details verborgen - so auch die erstaunliche Größe des Dorfes.

(aus NÖ gestalten Sept. 2003)

Dabei würde sich ein kleiner Spaziergang lohnen. Vielleicht auch hinauf zur Kellergasse, die einen interessanten Ausblick bietet.

Oder Sie fragen beim Dorfwirt nach. Der erzählt Ihnen, wo sich die ehemalige Mühle verbirgt und er weiß auch, ob hoch droben neben den Weingärten inmitten von Feldern gerade wieder die Archäologen mit Ausgrabungen beschäftigt sind. Denn diese sind mit Unterstützung durch das "Forum Platt" seit etlichen Jahren der vermutlich größten Keltensiedlung Europas auf der Spur und auch schon fündig geworden. Diese Vermutung wird dadurch erhärtet, daß man bei den Grabungen im September 2009 das fünfte keltische Heiligtum mit den Resten zahlreicher Opfergaben freigelegt hat, was als archäologische Sensation zu werten und in ganz Europa einmalig ist. Gefunden wurden Speerspitzen, Schwertklingen sowie Tier- und Menschenknochen. Diese Tatsache beweist neben den Kreisgrabenanlagen in Pranhartsberg einmal mehr, daß wir uns hier auf historischem Siedlungsgebiet befinden.

Ansichten aus Roseldorf

„Geht’s eina, trinkt’samoi!“
Gastfreundschaft in der Roseldorfer Kellergasse klingt einfach und herzlich. Die Roseldorfer Kellergasse, eigentlich sind es zwei hinter einander liegende Gassen, erhebt sich an sanftem hügeligem Gelände über den nur scheinbar verträumten Ort, ist dieser doch von einem wichtigen Straßennetz durchzogen und besitzt ein gut bestücktes Kaufhaus. Was aber das Wichtigste ist: Ein innovatives Gastwirte-Ehepaar betreibt ein stark frequentiertes Gasthaus mit Maria-Theresien-Konzession.

Die Roseldorfer Kellergasse ist nicht eine unter den tausend Niederösterreichischen Kellergassen, die von Touristen übersät ist, ja nicht einmal anlässlich einer traditionellen Grean, eines Osterspazierganges oder Emmausganges. Jedoch ist sie mit Sicherheit eine Kellergasse, die vor allem durch die Arbeit lebt, wo sich allerdings das Leben eher unter der Erde oder in der Geborgenheit der Presshäuser abspielt.

Sowohl von Hollabrunn als auch von Eggenburg kommend sieht man schon lange, bevor man den Ort und die Kirche erblickt, die erhabene Kellerzeile mit 48 Kellern, drei vorgelagerten Kellern und zwei in den Weingärten versteckten Kellern, hinter der sich gleich wie Wächter die 15 Keller, nicht alle zusammenhängend, romantisch anfügen.

Die Umgebung der Roseldorfer Kellergasse verführt zu erholsamen Spaziergängen und behaglicher, genussreicher Einkehr bei Freunden. Weinkultur, Weinqualität und Gastfreundschaft sind hier eines. Auch meint man, die Gegend rund um Roseldorf wäre für das Radfahren geschaffen worden. Sanft gewellte Hügel, angenehm überzogen mit Weingärten und leuchtenden Raps- und Sonnenblumenfeldern, hin und wieder eine kühle Rast zwischen den sonnenreichen Hügelkuppen. Und immer wieder eine offene einladende Kellertür mit freundlichen Winzern davor, die geprägt sind von Landschaft und Klima.

Literarische Kellergassenführungen 2004. Anmeldung erbeten bei der Autorin des vorstehenden Artikels und Kellergassenführerin Elisabeth Schöffl-Pöll: +43 (2952) 30024.